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Umsatz- und Ergebnis­entwicklung der Segmente

In Deutschland wuchs der Umsatz in lokaler Währung im Geschäftsjahr 2021/22 um 6,1 %. Insbesondere die anhaltend gute Entwicklung von Rungis Express, die gute Entwicklung des HoReCa-Geschäfts und die Unterstützung durch die Inflation trugen zu diesem Wachstum bei. Das HoReCa-Geschäft entwickelte sich erneut besser als der Markt. Der berichtete Umsatz stieg um 6,2 % auf 4,7 Mrd. €.

Der Umsatz in lokaler Währung und berichtet im Segment West stieg im Geschäftsjahr 2021/22 deutlich um 28,3 % auf 12,0 Mrd. €. Alle Länder bis auf Belgien trugen mit einem 2-stelligen Wachstum dazu bei. Die größten Umsatzzuwächse erzielten dabei Frankreich, Italien und Spanien mit Wachstumsraten über 30 %. Aufgrund des Verkaufs des belgischen Geschäfts am 15. Juni 2022 verzeichnete Belgien in der Gesamtjahressicht ein negatives Umsatzwachstum. In allen Kundengruppen des Segments West konnte eine positive Entwicklung erreicht werden – mit dem stärksten Wachstum im HoReCa-Geschäft. Die fehlenden Umsätze des belgischen Geschäfts konnten durch die Erstkonsolidierung der AGM-Märkte in Österreich zum 2. Mai 2022 zum Teil kompensiert werden. Das HoReCa-Geschäft in Frankreich, Spanien und Italien entwickelte sich erneut besser als der Markt.

In Russland stieg der Umsatz in lokaler Währung im Geschäftsjahr 2021/22 um 7,9 %. Das Umsatzwachstum war getrieben durch alle Kundengruppen und insbesondere durch das FSD-Geschäft. Allerdings beeinträchtigten der Krieg Russlands in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen die Geschäftsentwicklung, was im Verlauf des Geschäftsjahres zunehmend zu einem Rückgang des Volumens führte und auf eine schlechtere Warenverfügbarkeit zurückzuführen ist. Der berichtete Umsatz wurde von positiven Wechselkurseffekten unterstützt und stieg um 22,3 % auf 2,9 Mrd. €.

Im Segment Ost stieg der Umsatz in lokaler Währung um 22,4 %. Zu diesem Wachstum trugen nahezu alle Länder bei, vor allem getrieben durch die deutlich positive Entwicklung des HoReCa-Geschäfts. Den größten Umsatzzuwachs verzeichnete die Türkei. Dieser war stark inflationsgestützt und erhöhte sich zudem aufgrund der Effekte aus der Anwendung der Hochinflationsbilanzierung, gegenläufig wirkte hier die Entwicklung der türkischen Währung. In der Ukraine entwickelte sich der Umsatz kriegsbedingt negativ und ging insgesamt um 10,4 % zurück. Der berichtete Umsatz im Segment Ost stieg um 17,1 % auf 10,0 Mrd. €.

Im Segment Sonstige stieg der Umsatz um 72 Mio. € auf 122 Mio. € (2020/21: 49 Mio. €) und beinhaltet den METRO MARKETS Umsatz von 69 Mio. € (2020/21: 33 Mio. €). Dieser Anstieg ist auf das starke Wachstum des Marktplatzes in Deutschland und Spanien sowie auf die Expansion in Italien zurückzuführen. Des Weiteren trägt der Umsatz von Eijsink seit dem 31. März 2022 positiv zum Umsatz bei.

Umsatzkennzahlen METRO 2021/22 im Vorjahresvergleich

 

Umsatz (Mio. €)

Veränderung zum Vorjahreszeitraum in %

 

2020/21

2021/22

in Konzern­währung (€)

Wechselkurs­effekte in Prozent­punkten

in lokaler Währung

METRO

24.765

29.754

20,1 %

−0,2 %

20,4 %

Deutschland

4.457

4.732

6,2 %

0,0 %

6,1 %

West

9.384

12.042

28,3 %

0,0 %

28,3 %

Russland

2.374

2.904

22,3 %

14,4 %

7,9 %

Ost1

8.500

9.955

17,1 %

−5,2 %

22,4 %

Sonstige

49

122

-

-

-

1

Ab dem Geschäftsjahr 2021/22 wird das Segment Asien zusammen mit dem bisherigen Segment Osteuropa als Segment Ost berichtet. Die Vorjahreszahlen wurden angepasst.

In Deutschland stieg das EBITDA bereinigt im Geschäftsjahr 2021/22 auf 167 Mio. € (2020/21: 149 Mio. €). Dieser Anstieg ist insbesondere auf die gute Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen. Das im Vorjahr initiierte stringente Kostenmanagement sowie eine Optimierung der Kosten im Zusammenhang mit dem gewachsenen FSD-Geschäft wirkten sich ebenfalls positiv aus. Gegenläufig belasteten Aufwendungen für weitere Projekte zur Umsetzung der sCore Strategie das Ergebnis in Höhe eines niedrigen 2-stelligen Millionen-Euro-Betrags.

Im Segment West stieg das EBITDA bereinigt im Geschäftsjahr 2021/22 auf 576 Mio. € (2020/21: 394 Mio. €) und verbesserte sich signifikant im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg ist insbesondere auf die gute Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen. Größte Treiber waren Frankreich, Spanien und Italien. Im Zuge des Verkaufs des belgischen Geschäfts fielen Transformationskosten in Höhe von 125 Mio. € (2020/21: 0 Mio. €) an. Das EBITDA stieg auf 453 Mio. € (2020/21: 412 Mio. €).

Das EBITDA bereinigt lag in Russland im Geschäftsjahr 2021/22 bei 231 Mio. € (2020/21: 197 Mio. €). In der ersten Geschäftsjahreshälfte entwickelte sich das EBITDA bereinigt aufgrund der guten operativen Leistung positiv. In der zweiten Jahreshälfte verschlechterten sich Konsumverhalten und Produktverfügbarkeit, was sich auch in der EBITDA Entwicklung widerspiegelte. Angepasst um Wechselkurseffekte stieg das EBITDA bereinigt um 8 Mio. €.

Im Segment Ost stieg das EBITDA bereinigt im Geschäftsjahr 2021/22 auf 417 Mio. € (2020/21: 373 Mio. €). Der Anstieg ist auf die gute Umsatzentwicklung zurückzuführen. Gegenläufig wirkten sich in der Ukraine neben umsatzbedingten Ergebnisrückgängen auch kriegsbedingte Abschreibungen auf Vorräte von rund 15 Mio. € negativ aus. Angepasst um Wechselkurseffekte stieg das EBITDA bereinigt im Segment Ost um 64 Mio. €. Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen beliefen sich auf 132 Mio. € (2020/21: 0 Mio. €) und resultierten primär aus der Veräußerung des nach dem Marktaustritt in Japan noch verbliebenen dortigen Immobilienportfolios. Das EBITDA stieg auf 548 Mio. € (2020/21: 328 Mio. €).

Das EBITDA bereinigt im Segment Sonstige lag im Geschäftsjahr 2021/22 bei −1 Mio. € (2020/21: 59 Mio. €). Positiv wirkten sich im Geschäftsjahr 2021/22 und auch im Vorjahr Effekte aus der Neueinschätzung transaktionsbedingter Rückstellungen in Höhe eines niedrigen 2-stelligen Millionen-Euro-Betrags aus, wobei das aktuelle Jahr stärker gestützt war. Während der Vorjahreswert dabei zusätzlich zu den zuvor genannten Effekten um weitere rund 20 Mio. € positiv beeinflusst war, war das EBITDA bereinigt im Geschäftsjahr 2021/22 durch die Ablösung bestehender Pensionsverpflichtungen in Höhe von rund 20 Mio. € und ein Programm zur Fokussierung der Immobilieneinheit auf das Großhandelsgeschäft in Höhe eines niedrigen 2-stelligen Millionen-Euro-Betrags belastet. Das EBITDA bereinigt profitierte im Vergleich zum Vorjahr in unveränderter Höhe auch von den Lizenzerlösen aus der Partnerschaft mit Wumei, die noch bis April 2023 anfallen. Zudem wurden im aktuellen Jahr weitere Investitionen in die Digitalisierung getätigt (Roll-out METRO MARKETS und Eijsink). Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen beliefen sich auf 3 Mio. € (2020/21: 42 Mio. €). Das EBITDA erreichte 5 Mio. € (2020/21: 91 Mio. €).

 

EBITDA bereinigt

Transformations­kosten

Ergebnisbeiträge aus Immobilien­transaktionen

EBITDA

Mio. €

2020/21

2021/22

Abwei­chung (€)

2020/21

2021/22

2020/21

2021/22

2020/21

2021/22

Gesamt

1.171

1.389

219

65

123

60

137

1.166

1.403

Deutschland

149

167

18

10

0

0

0

138

167

West

394

576

182

0

125

18

1

412

453

Russland

197

231

35

0

0

0

1

197

232

Ost1

373

417

44

45

0

0

132

328

548

Sonstige

59

−1

−60

10

−2

42

3

91

5

Konsolidierung

−1

−2

−1

0

0

0

0

−1

−2

1

Ab dem Geschäftsjahr 2021/22 wird das Segment Asien zusammen mit dem bisherigen Segment Osteuropa als Segment Ost berichtet. Die Vorjahreszahlen wurden angepasst.

EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation)
Unternehmensergebnis vor Berücksichtigung des Finanzergebnisses, der (Ertrag-)Steuern sowie der Ab- bzw. Zuschreibungen auf Sachanlagevermögen, immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Diese Kennzahl dient u.a. dem Vergleich von Unternehmen, die nach unterschiedlichen Rechnungslegungsnormen bilanzieren. Das EBITDA (bereinigt) gibt das EBITDA ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen und Transformationskosten an.
Glossar
Food Service Distribution (FSD)
Mit dem Kanal FSD (Food Service Distribution) hat METRO ihr Angebot im B2B-Bereich in den letzten Jahren erweitert. Über das traditionelle Angebot im stationären Geschäft hinaus arbeitet METRO, basierend auf vertraglichen Vereinbarungen, mit ausgewählten Profikunden im FSD-Kanal zusammen um diese regelmäßig mit Food-Produkten (und teilweise Non-Food-Produkten) zu beliefern. Mit dem FSD-Kanal ist METRO in die primäre Versorgung professioneller HoReCa-Kunden eingestiegen; in ausgewählten Märkten steht der FSD-Kanal auch professionellen Trader-Kunden offen. Der FSD-Umsatzanteil am Gesamtumsatz des Konzerns ist eine der Kernkennzahlen, anhand der METRO den Stand der Umsetzung der sCore Strategie misst und überprüft.
Glossar
HoReCa
Kurzform für Hotels, Restaurants und Cateringunternehmen. Der HoReCa-Bereich ist eine der Kernkundengruppen von METRO und zählt zu den strategischen Kunden im Rahmen der sCore Wachstumsstrategie.
Glossar
Transformationskosten
Nicht regelmäßig wiederkehrende Aufwendungen, die in Zusammenhang mit der Konzentration auf das Großhandelsgeschäft und in deren Folge entstehenden Restrukturierungsmaßnahmen sowie mit der Schließung einzelner Landesgesellschaften stehen. Solche Aufwendungen werden in der Finanzberichterstattung als Transformationskosten separat dargestellt.
Glossar
Vorjahr
Zeitraum von 12 Monaten, der üblicherweise als Bezugsangabe für Aussagen im Geschäftsbericht angeführt wird und sich auf das dem Berichtsjahr vorangehende Geschäftsjahr bezieht.
Glossar
Warenverfügbarkeit
Eine der Kernkennzahlen, die METRO zur Messung und Überprüfung des Umsetzungsstands der sCore Strategie nutzt. Die Kennzahl gibt an, ob ein Artikel, der an den Kunden verkauft werden soll, physisch vorrätig ist. Sie errechnet sich aus dem aggregierten Anteil der aktiven Artikel in den METRO Ländern, die am Ende des Tages vorrätig sind, im Verhältnis zu der Gesamtzahl der aktiven Artikel des Tages (ohne Ultrafresh, Tabak und Benzin). Ein Artikel gilt als aktiv, wenn er zum gegebenen Zeitpunkt für den Verkauf in den Märkten zur Verfügung stehen soll.
Glossar
sCore Strategie
Wachstumsstrategie von METRO, die bis zum Jahr 2030 ausgerichtet ist. Sie unterstreicht die ausschließliche Ausrichtung des Konzerns auf den Großhandel.
Glossar

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