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Kunden

METRO konzentriert sich darauf, die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Kunden in einem sich ständig verändernden Umfeld frühzeitig zu erkennen und sie bei deren Bewältigung bestmöglich zu unterstützen. Damit wollen wir nicht nur die Erwartungen unserer Kunden erfüllen, sondern METRO auch als Partner ihrer Wahl positionieren. Im Berichtszeitraum hat vor allem die nach wie vor Auswirkungen zeigende Covid-19-Pandemie der Gesellschaft und damit auch Unternehmen wie METRO aufgezeigt, wie wichtig robuste und nachhaltige Lieferketten sind und wie groß das Interesse der Verbraucher an bewussterem Konsum ist, z. B. in Bezug auf Herkunft, Regionalität, gesunde Produkte und nachhaltigere Verpackungsoptionen. Auch vor diesem Hintergrund entwickeln sich unsere Kundenbeziehungen von einem transaktionalen Warenhandel zu nachhaltigen und ganzheitlichen Partnerschaften weiter.

Verantwortungsvolle Beschaffung und nachhaltigeres Sortiment

Unser Sortiment – insbesondere das unserer Eigenmarken – ist ein starker Hebel, um eine positive Wirkung in Bezug auf nachhaltigeren Konsum zu erzielen. In einem kontinuierlichen Transformationsprozess erweitern wir unser Sortiment an nachhaltigen, lokalen und gesunden Produkten für unsere Kunden, um deren Erwartungen zu erfüllen und ihnen zu helfen, sich ggü. Wettbewerbern zu differenzieren, die lokale Wirtschaft zu stärken und unsere Lieferketten zu beeinflussen, indem wir unseren Anspruch an die Erfüllung von Umwelt- und Sozialstandards erhöhen1. Wir setzen uns ein für kollektives Handeln, das systemische Ansätze verstärkt, z. B. um übermäßiger Abholzung, Waldschädigung und -umwandlung in wichtigen Rohstofflieferketten entgegenzutreten, indem wir mit externen Partnern arbeiten wie der Tropical Forest Alliance (TFA) des Weltwirtschaftsforums, dem Runden Tisch für verantwortungsvolles Soja (RTRS), der Retailer Cocoa Collaboration (RCC) und dem Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO). Des Weiteren engagieren wir uns durch unsere Unterstützungserklärung für das Cerrado-Manifest und durch die Nutzung von Zertifizierungssystemen wie den Forest Stewardship Council (FSC) oder dem Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC). Über diese Netzwerke können bewährte Praktiken ausgetauscht werden und es wird eine größere Transparenz der Lieferketten unterstützt. Große Hebelwirkung erreichen wir durch unsere Zusammenarbeit mit der Forest Positive Coalition of Action des Consumer Goods Forum (CGF FPC). Wir beteiligen uns an der CGF FPC, um unsere kollektive Reichweite und unser Wissen, unsere globalen Netzwerke und Ressourcen zu bündeln und mit Produzenten, Lieferanten und Händlern sowie Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zusammenzuarbeiten, um für waldfreundliche Lösungen einzutreten. Für Palmöl, Soja, Rindfleisch sowie Papier und Holz haben spezielle Arbeitsgruppen Aktionspläne mit Leistungsindikatoren veröffentlicht, auf deren Grundlage sie handeln und berichten. Über CGF FPC engagieren wir uns auch in 2 Initiativen zur Landschaftspflege: regenerative landwirtschaftliche Produktionssysteme mit geringem Kohlenstoffausstoß im Cerrado-Biom, Brasilien, mit Conservation International und Stopp der Abholzung und Förderung der Nachhaltigkeit in West-Kalimantan, Indonesien, mit Rainforest Alliance. Die Zusammenarbeit mit dem CGF – insbesondere der Soja-Arbeitsgruppe – hilft uns auch bei unserem Risikomanagement, etwa bei der Vermeidung von Rohstoffbeschaffungen aus Gebieten, die in Bezug auf die übermäßige Abholzung als hochriskant eingestuft werden. In der Soja-Arbeitsgruppe des CGF etwa wurde Südamerika als „Risikogebiet“ eingestuft. Entsprechend ist in unserer Soja-Beschaffungsrichtlinie formuliert, dass wir darauf hinarbeiten, dass bis Ende des Geschäftsjahrs 2024/25 Soja aus Südamerika entweder nicht bzw. nur nachhaltig zertifiziert zugelassen wird. Die nachhaltigen Papier- sowie Palmöl-Beschaffungsrichtlinien der METRO fordern, dass wir bis Ende des Geschäftsjahr 2022/23 grundsätzlich nachhaltig zertifizierten Rohstoff für unsere Eigenmarkenprodukte verwenden, unabhängig von einer „Regions-Risikoeinstufung“. Darüber hinaus arbeiten wir (insbesondere in Ermangelung von nachhaltig zertifizierten Alternativen) vor Ort mit den lokalen Parteien und anderen Akteuren in der Lieferkette zusammen, um etwa die übermäßige Abholzung zu beenden. Des Weiteren stärken wir unsere bestehenden Compliance- und Kontrollmechanismen, um sicherzustellen, dass die Produkte rückverfolgbar und im Einklang mit unseren Einkaufsanforderungen zertifiziert sind.

Wir legen systematisch konzernweit geltende Anforderungen fest, um den relevanten internen und externen Parteien Leitlinien für ein nachhaltiges Lieferketten- und Beschaffungsmanagement an die Hand zu geben – von verantwortungsvollen Beschaffungsstrategien bis hin zum Aufbau eines nachhaltigeren Sortiments. METRO arbeitet daher entsprechend der Einkaufsrichtlinie für nachhaltige Beschaffung, die den Gesamtansatz beschreibt, sowie mit warenspezifischen Richtlinien, z. B. für Fisch, Soja, Palmöl, Fleisch, Tierschutz, Papier und Holz. Jede Richtlinie enthält entsprechende Ziele, wie bspw. bis 2025 sicherzustellen, dass 90 % der 12 wichtigsten Fisch- und Meeresfrüchtearten in den Eigenmarkenprodukten aus nachhaltigen Quellen stammen, was durch ein Nachhaltigkeitszertifikat oder ein Entwicklungsprojekt nachgewiesen werden muss.

Die Richtlinien werden gemeinsam und funktionsübergreifend erarbeitet: von Fachleuten aus dem CR-Team der METRO AG, Abteilungen wie Qualitätssicherung und Beschaffung sowie von Experten aus den METRO Landesgesellschaften und externen Experten durch Einbindung von Stakeholdern. Unser Ansatz für eine verantwortungsvolle Beschaffung und ein nachhaltigeres Sortiment, einschließlich aller damit verbundenen Richtlinien und Ziele, wird vom METRO Nachhaltigkeitskomitee genehmigt und auf der Website der METRO AG veröffentlicht. Vierteljährlich wird das Nachhaltigkeitskomitee über erzielte Fortschritte informiert, um die Umsetzung durch die operativen Funktionen von METRO zu steuern.

Während des Berichtszeitraums wurden 4 Schulungen zu nachhaltigen Zertifizierungssystemen sowie 6 Richtlinien- und 4 Reporting-Schulungen mit insgesamt 1.1202 Teilnehmern in der gesamten METRO Organisation durchgeführt, um das Wissen zu Zertifizierungssystemen sowie die Umsetzungsvorgaben aller Richtlinien konzernweit nochmals zu festigen und neue Kollegen entsprechend einzuarbeiten. Im Rahmen von Prozessoptimierungen hat EFS außerdem begonnen, sein Common Sourcing Brand Book für Wein zu überarbeiten, das organische Weine fördern will und Anforderungen in Bezug auf Sozial- und Verpackungsaspekte umfassen wird. Diese Anforderungen werden eingearbeitet in das Ausschreibungsverfahren für Lieferanten von Eigenmarkenprodukten. Das neue Wein-Eigenmarkenhandbuch wird im Laufe des Jahres 2023 in Kraft treten. Während die Verpackungsanforderungen in einem separaten Verpackungsanforderungsprofil festgelegt sind, wurde bereits im Berichtszeitraum 2020/21 ein Nachhaltigkeitsanforderungsprofil für den Ausschreibungsprozess auch für alle anderen Eigenmarkenlieferanten jenseits der EFS-Lieferanten entwickelt, das umweltbezogene Nachhaltigkeitsaspekte unserer Beschaffungspolitik berücksichtigt3.

Austernzucht trifft Nachhaltigkeit

Bei Familie Geay, seit 1874 Austernfischer in La Tremblade, schlägt das Herz nicht nur für Austern, sondern auch für eine zukunftsweisende Zucht.

MEHR AUF MPULSE.DE

Um ein besseres Daten- und Zielmanagement zu ermöglichen, hat METRO im Berichtszeitraum die IT-Systemlandschaft weiter verbessert: Besonders MQuality, ein konzernweit genutztes Tool für die Entwicklung und Überwachung von Eigenmarkenprodukten mit anfänglichem Schwerpunkt auf Qualitätsmanagementaspekten, erweitert fortlaufend Nachhaltigkeitsanforderungen4 wie die Möglichkeit zur Erfassung von Nachhaltigkeitszertifikaten.

Gesunde und nährstoffreiche Produkte

Im Rahmen des allgemeinen Bestrebens von METRO, nachhaltigere Produkte anzubieten, ist es das Ziel, Kunden in die Lage zu versetzen, einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu nehmen und gesündere Lebensmittel für ihr Unternehmen zu wählen, indem verstärkt reformulierte, also z. B. zucker-, salz- oder fettreduzierte, ultrafrische, biologische und alternative Proteinprodukte angeboten werden. Damit wollen wir die Erwartungen unserer Kunden erfüllen und den Erkenntnissen aus dem Austausch mit Interessengruppen und der Marktforschung über die Anforderungen der Verbraucher an gesunde Lebensmittel Rechnung tragen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf unseren Eigenmarkenprodukten. Klare und leicht zugängliche Informationen auf dem Produkt, im Markt oder auf der Website der Landesgesellschaft über Nähr- und Inhaltsstoffe sind von herausgehobener Bedeutung, um unsere Kunden über gesunde Alternativen aufzuklären und so einen gesunden und nachhaltigeren Konsum zu fördern. Bspw. deuten spezielle Logos in Prospekten von METRO Kroatien auf reformulierte Produkte hin und unterstützen so die Kaufentscheidung. METRO Bulgarien nutzt die sozialen Medien, um potenzielle Kunden über vegetarische Ernährung und passende Eigenmarken zu informieren. Diese Entwicklung der zunehmenden Nachfrage von Kunden und Verbrauchern nach gesünderen Lebensmitteln hat auch im Geschäftsjahr 2021/22 weiter an Dynamik gewonnen, da mit den fortwährenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie weiterhin eine erhöhte Sensibilisierung in Bezug auf bewusstere Ernährung, Gesundheit und nachhaltigeren Konsum vorlag.

Wie in unserer Gesundheits- und Ernährungspolitik dargelegt, wollen wir unseren Kunden bis Ende 2023 weltweit insgesamt 1.500 gesündere Eigenmarkenprodukte (150 aus zentraler Beschaffung und 1.350 von den Landesorganisationen) mit weniger Zucker, Salz und Fett sowie teilweise frei von Zusatzstoffen und mit Bio-Zertifikat bzw. auf Basis alternativer Proteine anbieten. Um das Erreichen dieser Ziele zu unterstützen, wurden in allen Landesorganisationen spezielle Botschafter für Gesundheit und Ernährung eingesetzt. Seit 2018 und bis zum Ende des Geschäftsjahres 2021/22 wurden 787 Eigenmarkenprodukte von METRO in Bezug auf den Zucker-, Salz- und Fettgehalt sowie bezüglich des Aspekts frei von Zusatzstoffen reformuliert. Darüber hinaus wurden seit 2018 519 Bio-Eigenmarkenprodukte und 39 alternative proteinbasierte Produkte eingeführt.

Verpackung und Kunststoff

Wir unterstützen die Rückgewinnung von Ressourcen durch Recycling, auch um das Risiko einer künftigen Verknappung der natürlichen Ressourcen und den Verlust der biologischen Vielfalt zu mindern. Daher bemühen wir uns insbesondere bei den Verpackungen unserer Eigenmarken darum, die Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu verringern, auch indem wir nach Alternativen für herkömmliche Kunststoffe suchen. In Anbetracht der Komplexität der Herausforderung, sowohl die Menge des verwendeten Kunststoffs zu reduzieren als auch nachhaltige Materialien zu definieren, arbeiten wir mit verschiedenen Interessengruppen zusammen, um innovative Lösungen zu entwickeln, die das Schließen von Kreisläufen und die Verwendung von weniger umweltbelastenden Materialien fördern.

METRO hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum 30. September 2023

  • alle Eigenmarkenverpackungen auf allen Verpackungsebenen zu 100 % frei von PVC (PVdC) und EPS zu halten,
  • alle Primär- und Sekundärverpackungen aus Papier/Pappe/Holz unserer Eigenmarken nach FSC bzw. PEFC zu zertifizieren oder einen Recyclinganteil von mindestens 70 % zu gewährleisten und
  • ausgehend von 2018 Kunststoffverpackungen (neu und recycelt) um insgesamt 2.000 Tonnen zu reduzieren.

An der Erreichung dieser Ziele arbeitet ein Expertenteam von Verpackungsspezialisten der METRO AG und – seit 2018 – ein Projektteam aus 18 Landesgesellschaften und 3 Trading Offices.

Weiterhin hat sich METRO dazu verpflichtet, bis Ende 2025 herkömmliche Einwegplastikprodukte durch wiederverwendbare, recycelbare oder kompostierbare Alternativen zu ersetzen.

Darüber hinaus hat METRO gemeinsam mit dem Sozialunternehmen Plastic Bank und zahlreichen Eigenmarken- und Markenlieferanten die METRO Plastic Initiative gestartet. Um den Verbrauch wertvoller Ressourcen zu reduzieren und das Prinzip der Kreislaufwirtschaft in die Praxis umzusetzen, will die Initiative das Bewusstsein für nachhaltige Verpackungen schärfen und sich für einen nachhaltigen Konsum sowie umweltfreundliches Recycling einsetzen. Das Kernkonzept ist, dass Plastikflaschen als prägnantes Beispiel der Verschmutzung durch Plastikmüll gesammelt werden, bevor sie als Müll in die Meere gelangen. METRO und ihre Lieferanten ermöglichen die Umsetzung dieses Konzepts durch einen finanziellen Beitrag. METRO veranschaulicht auf ihrer Webseite durch einen „Flaschenzähler“, dass durch die Partnerschaft seit Beginn der Kampagne im Juni 2021 bereits über 80 Millionen Plastikflaschen gesammelt wurden. Das entspricht bei einem Umrechnungsfaktor von 50 Flaschen entsprechen 1 kg Plastikabfall mithin einer Gesamtmenge von rund 1,6 Mio. kg gesammeltem Plastikabfall.

Für saubere Meere – und ein besseres Leben

Plastikmüll in den Meeren eindämmen – dafür engagiert sich die Plastic Bank® gemeinsam mit Partnern wie METRO.

MEHR AUF MPULSE.DE
Compliance
Gesamtheit aller Maßnahmen, die das Einhalten gesetzlicher Vorgaben sowie gesellschaftlicher Richtlinien und Wertvorstellungen durch ein Unternehmen und seine Mitarbeiter zum Gegenstand haben.
Glossar
Eigenmarken
Von einem Handelsunternehmen entwickelte und markenrechtlich geschützte Markenartikel mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Eigenmarkenumsatzanteil ist eine der Kernkennzahlen, die METRO zur Messung und Überprüfung des Umsetzungsstands der sCore Strategie nutzt. Sie zeigt den Umsatzanteil der Eigenmarkenartikel am Gesamtumsatz (auf Basis des Warenwirtschaftssystems) ohne das Segment Sonstige.
Glossar
Lebensmittel (Food), Nichtlebensmittel (Non-Food)
METRO fasst unter dem Begriff Lebensmittel (Food) folgende Warengruppen zusammen: frische Lebensmittel, haltbare Lebensmittel, Nährmittel, Tiefkühlprodukte und Getränke aller Art sowie Genussmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Heimtiernahrung, aber auch Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, die bisweilen auch als Near-Food bezeichnet werden. Alle übrigen Waren zählen zu den Non-Food-Artikeln.
Glossar

1 Für die Holdinggesellschaft METRO AG sind die Aspekte verantwortungsvolle Beschaffung und nachhaltigeres Sortiment, Verpackung und Kunststoff sowie gesunde und nährstoffreiche Produkte aufgrund ihrer Geschäftsausrichtung nicht wesentlich nach § 289-c HGB, sondern nur für ihre operativen Einheiten.

2 Mehrfachteilnahmen einzelner Personen möglich.

3 Einschließlich Fisch und Meeresfrüchten, Palmöl, Soja, Eiern aus käfigfreier Haltung, Papier und Holz sowie Einwegkunststoffen, aber ohne Fleisch und Tierschutz, Gesundheit und Ernährung, Verpackung sowie Einhaltung sozialer Standards.

4 Für Verpackungen gibt es einen eigenen Abschnitt innerhalb von MQuality; ein eigener Abschnitt für Gesundheits- und Ernährungsinformationen ist in Vorbereitung.

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