Oktober 2020 – In einer außerordentlichen Sitzung fasste der Aufsichtsrat Beschluss über die Abgabe und Veröffentlichung einer gemeinsamen begründeten Stellungnahme des Vorstands und des Aufsichtsrats gem. § 27 WpÜG zum freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot der EP Global Commerce GmbH vom 1. Oktober 2020. Nach eingehender Prüfung empfahl der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand den Aktionären von METRO, das Übernahmeangebot der EP Global Commerce nicht anzunehmen, da beide Gremien der Ansicht waren, dass die angebotene Gegenleistung die METRO AG erheblich unterbewertet.
November 2020 – In der Novembersitzung erhielten die Aufsichtsratsmitglieder zunächst ein Update zum Übernahmeverfahren. Der Vorstand legte Informationen zur aktuellen Geschäftsentwicklung vor und informierte zudem über den Stand der 2 großen Transformations- und Effizienzprogramme für die METRO LOGISTICS Germany GmbH und die METRO-NOM GmbH/METRO DIGITAL GmbH. Es folgten Informationen von Andrea Euenheim über Veränderungen im Top-Management und ihr Bericht zur Personalstrategie, in dem sie u. a. die Entwicklungs- und Förderungskonzepte bei METRO vorstellte. Im Weiteren wurden Informationen zu den Nachhaltigkeitsinitiativen bei METRO gegeben. Der Aufsichtsrat beschäftigte sich ferner mit der Vorstandsvergütung und fasste Beschluss über die individuellen Leistungsfaktoren des Short-Term Incentive (STI) 2019/20 und über die Höhe der für das Geschäftsjahr 2019/20 zu gewährenden variablen Vergütungsbestandteile. Eine weitere Beschlussfassung erfolgte über die Erklärung zur Unternehmensführung 2019/20. Der Aufsichtsrat befasste sich auch mit den Governance-Funktionen im Konzern (internes Kontrollsystem, Risikomanagementsystem, interne Revision und Compliance). Zuletzt befassten wir uns mit dem Stand der Suche nach einem Nachfolger von Olaf Koch und diskutierten mögliche Interimslösungen bis zur Bestellung eines neuen CEOs. Im Nachgang zur Sitzung ernannten wir im Wege einer Beschlussfassung außerhalb einer Sitzung die Vorstandsmitglieder Christian Baier und Rafael Gasset gemeinsam zu Co-Vorstandsvorsitzenden für die Dauer vom 1. Januar 2021 bis zum Wirksamwerden der Bestellung eines Nachfolgers von Olaf Koch auf der CEO-Position.
Dezember 2020 – Sitzungsschwerpunkt der Bilanzsitzung war die Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts 2019/20 einschließlich der dort enthaltenen Berichterstattung zur nichtfinanziellen Erklärung für die METRO AG und den Konzern, der dazugehörigen Prüfberichte sowie des Gewinnverwendungsvorschlags sowie die Beschlussfassung über die zustimmende Kenntnisnahme bzw. Billigung der Jahresabschlussunterlagen und Prüfberichte sowie über den Gewinnverwendungsvorschlag. Der Aufsichtsrat befasste sich zudem mit Personalangelegenheiten des Vorstands, wobei insbesondere die CEO-Suche im Mittelpunkt stand, und verabschiedete den Geschäftsverteilungsplan des Vorstands mit Wirkung ab 1. Januar 2021. Weitere Themen waren Updates zu den Transformationsprogrammen und eine Information zu einem Projekt, das die teilweise Erneuerung und Standardisierung des Finanzreportingsystems zum Ziel hat. Es folgten Beschlussfassungen über den Bericht des Aufsichtsrats 2019/20 und über die Beschlussvorschläge an die ordentliche Hauptversammlung der METRO AG am 19. Februar 2021.
Februar 2021 – In einer außerordentlichen Sitzung bestellte der Aufsichtsrat Steffen Greubel mit Wirkung ab dem 1. Mai 2021 für die Dauer von 3 Jahren zum Mitglied des Vorstands und zum Vorstandsvorsitzenden der METRO AG und stimmte dem Abschluss seines Anstellungsvertrags zu. In unserer ordentlichen Februarsitzung fassten wir Beschluss über vorzeitige und langfristige Mietvertragsverlängerungen von 6 von METRO Deutschland betriebenen Standorten. Darüber hinaus stimmten wir Investitionen zur Implementierung technischer Standards und dem Abschluss eines Werkvertrags mit einem Implementierungspartner zu.
Vorbehaltlich der Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung 2021 beschlossen wir die Prüfungsaufträge für den Jahres- und Konzernabschluss 2020/21 und die prüferische Durchsicht des verkürzten Abschlusses und Zwischenlageberichts des 1. Halbjahres des Geschäftsjahres 2020/21. Im Weiteren beschlossen wir vorsorglich die Bevollmächtigung einer Rechtsanwaltssozietät insbesondere in Zusammenhang mit etwaigen Anfechtungs- und/oder Nichtigkeitsklagen gegen Beschlüsse der Hauptversammlung 2021.
Mit Beendigung der virtuell durchgeführten Hauptversammlung 2021 endeten die Amtszeiten von Herbert Bolliger, Peter Küpfer und meiner Person. Die Hauptversammlung wählte mich erneut und Roman Šilha und Stefan Tieben neu in den Aufsichtsrat. In dieser Besetzung wählten mich die Aufsichtsratsmitglieder in einem schriftlichen Verfahren nach der Hauptversammlung 2021 erneut zu ihrem Vorsitzenden und beschlossen Änderungen in der Besetzung der Ausschüsse.
Mai 2021 – Außer mit der Berichterstattung über die aktuelle Geschäftsentwicklung befassten wir uns mit einem Überblick zur Entwicklung des Belieferungsgeschäfts (Food Service Distribution, FSD) und der globalen Steuerung der FSD-Aktivitäten. Wir erhielten Informationen zur geplanten Weiterentwicklung des Standorts METRO Campus Düsseldorf. Ziel einer möglichen Entwicklung am Campus ist kein reiner Wohnstandort, sondern eine lebendige Quartiersentwicklung, zu der ein städtebaulicher Wettbewerb in enger Abstimmung mit der Stadt Düsseldorf durchgeführt wird. Wir fassten Beschluss über die Anpassung des Geschäftsverteilungsplans des Vorstands ab Mai 2021. Ferner trafen wir Entscheidungen zu vergütungsrelevanten Themen für die Mitglieder des Vorstands, u. a. erfolgte eine Anpassung der finanziellen Erfolgsziele des STI 2020/21. Dies erfolgte vor dem Hintergrund, dass die Umsatz- und Ergebnisentwicklung durch die Restriktionen im Rahmen der Covid-19-Pandemie deutlich stärker als in der Budgetplanung angenommen, beeinträchtigt wurden. Infolge dieser Anpassung beschlossen wir zudem die Aktualisierung der Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex gem. § 161 AktG. Es folgte ein Update zum Thema Leadership bei der METRO, das auch die Nachfolgeplanung für die jeweiligen Vorstandsressorts beinhaltete.
Juni 2021 – Der Strategieprozess wurde zunächst eingeleitet durch eine an die Aufsichtsratsmitglieder gerichtete Umfrage, mit der wir die Prioritäten der uns wichtigen Themen bewerten konnten. Darauf aufbauend wurde die Strategiesitzung durch Workshops der Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite vorbereitet. In der Sitzung am 29. Juni 2021 haben sich dann Vorstand und Aufsichtsrat auf die Diskussion der grundsätzlichen strategischen Richtung konzentriert, sich zu wesentlichen Themenfeldern der strategischen Weiterentwicklung beraten und wichtige Wachstumshebel für METRO identifiziert.
Juli 2021 – Im Rahmen der Berichterstattung zur aktuellen Geschäftsentwicklung erhielten wir ein Update zum Strategieprozess, wobei der Fokus auf den nächsten Schritten lag, mit denen die Wachstumshebel validiert, mit Initiativen untermauert und ein Roll-out-Programm entwickelt werden. Wir fassten Beschluss über Mietvertragsverlängerungen von 43 Standorten in Frankreich und stimmten dem Erwerb eines österreichischen Großhandelsunternehmens zu. Die von METRO in diesem Zusammenhang Anfang September geschlossene Vereinbarung umfasste – u.a. unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe in Österreich ‑ die Übernahme der C&C Abholgroßmärkte GmbH (AGM) mit 9 ausgewählten AGM-Märkten und z. T. dazugehörigen Grundstücken, der AGM-Zentrale sowie den zugehörigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Durch diese Transaktion soll die Kompetenz und die Positionierung von METRO Österreich im Gastrogroßhandel gestärkt werden. Ferner informierte uns der Vorstand über die Überlegung zu einem möglichen Marktaustritt in Japan. Im Ergebnis stimmten wir im Zusammenhang mit einer möglichen Einstellung der Geschäftsaktivitäten der METRO Cash & Carry Japan KK der Veräußerung der japanischen Immobilien zu und eröffneten dem Vorstand so die Möglichkeit für eine grundsätzliche Analyse alternativer Optionen. Als Ergebnis der fortwährenden Prüfung des Länderportfolios beschloss der Vorstand im Nachgang, den Prozess für den Marktaustritt in Japan beginnen zu wollen und das operative Geschäft in Japan mit allen 10 Märkten sowie dem Belieferungsgeschäft bis Ende Oktober 2021 zu beenden. In der Sitzung folgte eine Information zur Regulatorik, insbesondere über die Implikationen des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) für Abschlussprüfung und Corporate Governance. Aufbauend auf dieser Information beschlossen wir im Rahmen einer Grundsatzentscheidung, dass die Teilnahme von Vorstandsmitgliedern der METRO AG im Rahmen von Sitzungen des Aufsichtsrats auch an Tagesordnungspunkten, zu denen der Abschlussprüfer als Sachverständiger hinzugezogen wird, im Grundsatz erforderlich ist. Im Anschluss an die Sitzung bestand die Möglichkeit für die Aufsichtsratsmitglieder zur Teilnahme an einer internen Fort- und Weiterbildungsmaßnahme, ein Vortrag des CEO MAKRO Polen, Dominik Branny, zu Einblicken in das Land, dem laufenden Geschäft und dem Potenzial für die Zukunft.
September 2021 – Schwerpunkte dieser Sitzung waren die weitere Arbeit am Strategieprozess sowie die Zustimmung zur Budgetplanung 2021/22 ff. Wir erhielten Informationen zum METRO Eigenmarkenportfolio. Andrea Euenheim informierte über HR-Initiativen. Wir fassten Beschlüsse zu Vorstandsvergütungsthemen. Mit der Corporate Governance des Unternehmens beschäftigten wir uns durch Beschlussfassungen über die Bestätigung bzw. Anpassung des Diversitätskonzepts für Vorstand und Aufsichtsrat sowie über die Entsprechenserklärung gem. § 161 AktG. Wir stimmten ferner einer eventuell vollständigen oder teilweisen Veräußerung der von METRO gehaltenen Minderheitsbeteiligung an METRO China zu und ließen uns die dafür möglichen Handlungsoptionen erläutern. Auf Empfehlung des Prüfungsausschusses vergaben wir einen weiteren Auftrag an den Abschlussprüfer, der die Prüfung des Abhängigkeitsberichts 2020/21 zum Inhalt hatte. Ferner wurden wir über steuerliche Aspekte in Bezug auf die Aufsichtsratsvergütung informiert.